Entwicklung eines aktiven Sicherheits­bewusstsein

Wie kann man das Sicherheitsbewusstsein allgemein und spezifisch für einzelne Risikosituationen effektiv beeinflussen oder auch einzelne Arbeitsplatzsituationen nachhaltig im Team optimieren? Wie kann man die Verbesserung langfristig im Team sichern?

Mit den Pro-Safety-Focus-Themen werden einzelne Themen intensiv betrachtet, eine kontinuierliche Kommunikation pro Arbeitssicherheit gefördert und die Optimierung im Team durch Führungskraft und Mitarbeitende gesichert.

Je nach gewünschter Umsetzungstiefe und Teamsituation (z.B. vor Ort oder Remote) sind die drei nachfolgend beschriebenen Umsetzungsvarianten zum Pro-Safety-Focus möglich. Alle Varianten beinhalten eine Kommunikationshilfe zum Soll-Zustand, eine starke Eigenpositionierung der Führungskräfte pro Arbeitssicherheit sowie eine interaktive Beteiligung der Mitarbeitenden bei der Erarbeitung und Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen.

  1. Umsetzung in Anlehnung an VBS nach Bördlein*: Zunächst werden Fokusthemen mit klarem Optimierungspotential (z.B. Freihalten von Verkehrswegen oder spez. Verhalten beim Einstieg in Maschinen) entweder über die gesamte Organisation oder für Teilbereiche ermittelt.

    Pro-Safety-Fokus - Umsetzung

    Nachfolgend wird der Status Quo und damit die vermeintliche Ausgangslage festgehalten. Nun folgt ein vielschichtiger Prozess täglicher (regelmäßiger) Kommunikation im Rahmen der üblichen Start-Schicht-Kurzinformationen oder Teammeetings. Parallel beginnt die Prozessoptimierung durch die Mitarbeitende, koordiniert durch die Führungskräfte sowie ein Zielsetzungsprozess. Zum Abschluss eines Themas folgt eine Messphase, in der überprüft wird, ob die Optimierungen nachhaltig wirken und ob die festgelegten Ziele erreicht werden.
    *Christoph Bördlein, Verhaltensorientierte Arbeitssicherheit, ESV-Verlag

  2. Themenspezifische Optimierungs-Workshops: Im Rahmen von ca. 2h- Workshops erfahren die Mitarbeitenden, welcher Soll-Zustand zu einzelnen Fokusthemen angestrebt wird. Nachfolgend diskutieren die Mitarbeitenden im Team, wo dies in Ihrem Arbeitsumfeld bereits funktioniert und wo Verbesserungspotentiale bestehen. Diese Diskussion wird durch die Führungskraft an einer Moderationswand (siehe unten) moderiert und nachfolgend Verbesserungsmaßnahmen mit Zuständigkeiten sowie Umsetzungszeitraum fixiert. Optimalerweise bleibt die Umsetzungsverantwortung unter dem Motto „Was packen wir an“ im Team. Die Moderationswand ist themenspezifisch universell einsetzbar.

    Pro-Safety-Fokus - Optimierungs-Workshops

  3. Kleingruppen-Interaktionen im virtuellen Raum (noch im Ideenstatus): Zunächst erfolgt eine Sensibilisierung zu einzelnen Sicherheitsthemen, ggfs. per Kurznachrichten, Info im Start-Schicht-Gesprächen oder per online-Trainings. Im zweiten Schritt werden Kleingruppen (3 Personen) mittels Nutzung der VR- Technologie in konkrete Arbeitssituationen versetzt. Hier gilt es das erlernte Wissen anzuwenden, z.B. Durchführung einer Pre-Task-Risk-Analysis mittels der 5-Finger-Methode des Pro-Safety-Checks und Erkennung von Gefährdungen inklusive Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen. Insbesondere für verteilt operierendes Montage- oder Außendienstpersonal kann auf diese Weise das Sicherheitsbewusstsein entwickelt werden, ohne immer das gesamte Team zusammenbringen zu müssen.

Alle drei Varianten haben zum Ziel, dass:

  • Das Sicherheitsbewusstsein im Team gesteigert wird
  • Die Führungskraft sich pro Arbeitssicherheit positioniert
  • Verbesserungen im Team umgesetzt werden